Spritpreise – Eine (Verschwörungs-)Theorie

Ein Zapfhahn im Tankstutzen
Bild: Envato

Aktuell wird behauptet, wir hätten die höchsten Spritpreise seit jeher und diese seien entweder der Raffgier der Ölkonzerne und / oder Putin geschuldet. 

Das teuerste Jahr war für uns Autofahrer und für Industrie, Handwerk und Gewerbe das Jahr 2012. Rund 160 Cent pro Liter Super E10 und 148 Cent pro Liter Diesel musste im Jahresdurchschnitt gezahlt werden. Unter Berücksichtigung der damals noch deutlich höheren Kaufkraft sowie der damals noch geringeren Besteuerung, ein exorbitanter Preis. Von Übergewinnbesteuerung war damals natürlich keine Rede. 

Die damals exorbitanten Preise hielten sich relativ stabil über 3 Jahre, nämlich von 2011 bis 2013. Die Jahreswerte für Rohöl befanden sich, mit knapp über 100 Dollar je Barrel, ebenfalls auf aktuell hohem Niveau. Ursache war die EU-Schuldenstaatenkrise. Die Preise fielen erst ab 2014 im Verlauf des Hypes um die Gewinnung von „billigem“ Öl aus Schiefer durch Fracking.

Ein Vergleich mit heutigen Zeiten, in denen die Milliarden nur so vom Himmel fallen und die nächste Schuldenkrise dann auch mit noch so schönen Worthülsen nicht mehr zu kaschieren sein wird, ist natürlich unerwünscht. Das sogenannte Sondervermögen für die Bundeswehr ist tatsächlich die Aufnahme von Schulden, entgegen der richtigerweise und aus gutem Grund in Art. 109 Grundgesetz festgeschriebenen Schuldenbremse. Aber was bedeutet unseren Volksvertretern schon das Grundgesetz? Etwa so viel wie die Einhaltung von Freiheits- und Menschenrechten, die in den letzten Jahren ja auch unter die Räder gekommen sind. 

Besonders pikant ist in diesem Zusammenhang, dass das amerikanische Fracking Öl (und Gas) Europa jetzt retten soll. Dieses hatte sich in den letzten Jahren als, aus Umwelt- und Kostengründen dann doch großer Flop herausgestellt. So kommt es Amerika jetzt sehr gelegen, ihr viel zu teures Dreckszeugs nach Europa zu exportieren. Und dies nun ausgerechnet durch eine grün angemalte Regierung. Zu Preisen, die erheblich über denen des Erdöls liegen, das wir zu Weltmarktpreisen kaufen konnten. U.a. auch von Russland, was jetzt aber gerade unerwünscht ist. Das russische Öl bekommen wir jetzt über den Umweg über Indien, das dieses Öl mit erheblichen Aufschlägen durchhandelt. Kaum der Rede wert ist bei der ganzen Posse, dass wir natürlich das nicht abgenommene Öl und Gas aus Russland bezahlen, weil die Nichtabnahme nicht im Vertrag vorgesehen ist.

Besonders erwähnt werden muss, dass Terminals zur Entladung von Tankern, ohne aufwändige Umweltprüfung und Genehmigungsverfahren, durchgewunken und gebaut werden. Jeder kleine gewerbliche Bauherr muss in Hall ein zigfaches an Unterlagen beibringen, ggf. Kröten und andere Kleinlebewesen erste umsiedeln, wenn er auch nur einen kleinen Anbau errichten will.