Ursachen der aktuellen Bauernproteste

Bild von der Hohenloher Bauerndemo am 8.1.2024

Mitte der 1980er Jahre begann die EU aktiv mit Vorschriften und Auflagen in die deutsche Landwirtschaft, im Einflussbereich der Bundesregierung (BRD), einzugreifen. Die Landwirte wurden durch Zuschüsse und Förderprogramme der EU dazu bewegt, weg von der Vielfältigkeit eines Betriebes (Milchvieh, Schweine, Rinderzucht, Enten, Gänse, Hühner, Obst, Gemüse und Ackerbau) hin auf Spezialisierung und Massentierhaltung umzustellen, um den Betrieb zukunftsfähig der nächsten Generation übergeben zu können. Die EU wollte mit Großvieheinheiten in der Landwirtschaft und Großflächenbewirtschaftung keine individuellen Kleinbetriebe, sondern die Industrialisierung der Landwirtschaft und Massenware auf dem Markt zu möglichst günstigen Preisen. Den Bauern, die bisher die eigene Bevölkerung versorgten, wurde der Export schmackhaft gemacht und erklärt, dass nur über Großflächenbewirtschaftung und Großvieheinheiten ein existenzielles Auskommen künftig möglich sei.

Das bisher verdiente Geld investierten die Landwirte in neue große Stallungen, modernste Technik und erhöhten massiv ihren Viehbestand. Damit sie sich spezialisierten, in der Hoffnung Geld zu verdienen und die Investitionen mittelfristig zu erwirtschaften. Die bisher von den Bauern selbst produzierten Futtermittel reichten für die Versorgung der Großvieheinheiten nicht aus. Es entstand eine Futtermittelindustrie für die Landwirte. Diese bestimmte den Preis für die Bauern und Erzeugerpreise für Bauern kamen von EU, Schlachthöfen und Handelsunternehmen.

Die Gewinne wurden geringer, die Kosten stiegen. Viele Landwirte im Nebenerwerb gab es noch in den 1990er und 2000er Jahren. Die Hofaufgaben stiegen massiv. Wer schuldenfrei war, hörte auf mit Landwirtschaft. Wer bei den Banken Investitionskredite bedienen musste, kam aus dem Hamsterrad nicht heraus. Auflagen und Bürokratie der EU und der Bundesregierung geißeln die Landwirte immer mehr und rauben Zukunftsperspektiven. Der Umstieg auf Bio sollte den Landwirten eine Perspektive bieten.

Die Bürger haben heute weniger Geld für Bio. Die Erzeugerpreise sinken, die Produktionskosten steigen, die Umwelt- und Tierhaltungsauflagen steigen ebenfalls dramatisch. Eine kostendeckende Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist kaum noch möglich. Familienbetriebe sind überschuldet, am Ende ihrer Belastbarkeit und dann kommt die Bundesregierung und streicht Subventionen! Es sind Politiker der Bundesregierung und der EU, welche mit dem Verbot der Anbindehaltung im Kuhstall, von Aussaat- und Pflügeregelungen, Anbauregeln und Düngeverordnung die Landwirte jeglicher Handlungsfreiheit berauben und diktatorisch bevormunden.

Auferlegter Investitionszwang zur Modernisierung ist morgen null und nichtig. Es gibt keinerlei kalkulierbare Planungs- und Einkommenssicherheit. Die zusätzlichen Zwangsmaßnahmen mit Abschaffung von Subventionen wie Agrar-Diesel und KFZ-Steuerbefreiung, der Angriff mit Auflagen für Schweinehalter, Milchvieh und jetzt auch noch Puten macht die Landwirte existenziell kaputt.

Die Russlandsanktionen 2014 mit dem Exportverbot für die Landwirtschaft waren ein massiver Schaden, den Merkel zu verantworten hat. Ein weiterer Schritt zum Niedergang unserer Landwirtschaft. Im fast wöchentlichen Rhythmus musste ich im Hohenloher Tagblatt 2023 durch gezielte Berichte (Pasta an Weihnachten statt Gänsebraten 22.12.23) sowie Leserbriefen von Crailsheimer Vegetariern/Veganern und Presseberichten, wie ungesund der Fleischverzehr sei, eine gnadenlose Hetzkampagne gegen die Landwirtschaft zur Kenntnis nehmen. Diese Kampagne gegen den gesunden Fleischverzehr mit lebenswichtigem Eisen, tierischen Fetten und Eiweißen sowie Milchprodukten, wendet sich nicht nur gegen die Landwirte, sondern auch gegen Metzgereien, Schlachtbetriebe und Molkereien.

Unzählige Existenzen werden skrupellos von Politikern vernichtet. Durch die Verknappung von Fleisch/Milchprodukten und hohen Energiekosten steigen die Preise für eine gesunde, ausgewogene Ernährung in den Bereich der Luxusgüter. Für Bürger nicht mehr erschwinglich!

Die Pharmaindustrie steht auch schon bereit, mit Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminpräparaten die Bürger abzuzocken. So sollen wir die Mangelerscheinungen durch Verzicht auf gesunde Ernährung ausgleichen. Die künstliche Erzeugung von geschmacklosem Fleisch im 3D-Drucker ist der nächste Schritt, die Landwirtschaft kaputt zu machen! Völlig zurecht gehen die Landwirte auf die Straße. Ich hoffe auf durchschlagenden Erfolg!