Dreist: Institutionen in Hohenlohe antworten nicht auf Fragen

Und jetzt?
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Wir suchen jetzt die Institutionen auf, welche wir mitverantwortlich machen für die überbordenden Maßnahmen der letzten 2 ½ Jahre. Dort stellen wir Fragen, auf die wir endlich Antworten wollen!“ – mit dieser Aussage einer Teilnehmerin der Montagsspaziergänge in Schwäbisch Hall startete am 21. August 2022 eine Reihe von Aktionen. Bei dieser neuen Aktion der Spaziergänger, jede Woche einen anderen Ort aufzusuchen, um dort Fragen zu stellen, ging es um weit mehr, als nur darum, Antworten einzufordern.

Die Fragen stammen zum großen Teil aus den Reihen der Spaziergänger. Es wurden aber auch Fragen von Menschen mitgebracht, die nicht auf der Straße aktiv sind. Anhand der Fragen erkennt man, dass die Bürger, die montags auf die Straße gehen, inzwischen auch anderen Themenkomplexe ansprechen, über die sie sich Gedanken machen. So sind die Corona-Maßnahamen inzwischen nicht mehr das alleinige Hauptthema.

Auf die, am 22. August an die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ gestellten Fragen haben die Spaziergänger eine Antwort erhalten. Über die Qualität der Antworten kann man streiten, aber immerhin hat die Partei reagiert.

In Folge wurde am 29. August ein Fragenkatalog beim Parteibüro der SPD in der Gelbinger Gasse eingeworfen – wie auch bereits bei den Grünen, wurde mündlich wie schriftlich eine Einladung zu einem würdevollen Dialog auf Augenhöhe ausgesprochen.
Auf eine Antwort der „Sozial“demokraten warten die Bürger bis heute.

Am 05. September war das Ziel der bewegten Bürger das Redaktionsgebäude des „Haller Tagblatts“.
Symbolisch trugen die Teilnehmer den Pressekodex zu Grabe, in der festen Überzeugung, dass das HT bei seiner Berichterstattung über Corona-Maßnahmenkritiker mindestens gegen folgende Punkte des Kodex verstoßen hat und noch immer verstößt:

  1. Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde
  2. Sorgfalt
  3. Trennung von Werbung und Redaktion
  4. Schutz der Ehre
  5. keine Diskriminierungen

Auch das Haller Tagblatt hat es bis heute nicht für nötig erachtet, eine der 16 Fragen zu beantworten, welche vor Ort verlesen und im Briefkasten hinterlassen wurden.

Am 12.09.22 durfte sich die Partei „Die Linke“ über den Besuch der engagierten Bürgerinnen und Bürger freuen. Insgesamt 18 Fragen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Partei eingeworfen. Auch hier wurde wieder, wie bei allen anderen Besuchten, eine Einladung zu den Spaziergängen ausgesprochen. Kontaktmöglichkeiten zum Antworten waren natürlich ebenfalls auf den Schreiben vorhanden. Bis zum 26.12.2022 hat auch die Linkspartei nicht auf die Fragen geantwortet.

Am 19. September fand die Fragenreihe Ihren vorläufigen Höhepunkt vor dem Schwäbisch Haller Landratsamt. Im Gepäck hatten die Spaziergänger einen Fragenkatalog, der ins-gesamt 20 Fragen an Herrn Landrat Gerhard Bauer umfasst. Dieser Fragenkatalog ist in Zusammenarbeit mit der Klartext entstanden. Die Redaktion der Klartext hat Ihre Fragen am 29. September an Herrn Landrat Bauer geschickt und auch eine Eingangsbestätigung erhalten.

Beide, Spaziergänger und die Klartext-Redaktion, haben sich mit Ihren Fragen auf das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) berufen und bis heute keine Antwort erhalten.

Das Ergebnis dieser Fragen-Aktion ist mehr als ernüchternd. Keine der angesprochenen Stellen ist auf das Angebot eines offenen Dialoges eingegangen. Nur die Grünen haben sich durchgerungen zu antworten, auch wenn sich die Menschen, welche Fragen gestellt haben, mehr gewünscht hätten.

Die SPD, DIE LINKE und Herr Landrat Bauer zeigen eine mangelnde Wertschätzung gegenüber mehreren hundert Bürgerinnen und Bürgern.

Es stellt sich die Frage, welche Vorstellung von Bürgernähe, oder auch keine, die diesen Institutionen angehörenden, durch Steuergelder finanzierten Menschen, oder die Institutionen selbst, haben.
Wer auch immer die Fragen der Spaziergänger gelesen hat, wenn überhaupt, erhält seine Entlohnung auch von den Fragestellern. Sollte das Ignorieren der Fragen im Ehrenamt geschehen sein, so ist zumindest die Partei, der diese Personen angehören, durch die Fragenden finanziert!

Beim Haller Tagblatt verhält sich die Sache natürlich anders. Es ist anzunehmen, dass keiner der Fragesteller noch ein Abo der Regionalzeitung hat. Aber angesichts der Tatsache, dass die Abo-Zahlen immer weiter sinken und Verkaufsstellen des Tagblatts am Ende des Tages den Großteil der Zeitungen nicht verkauft haben, täte die Zeitung gut daran, auf das Ansinnen ihrer verlorenen Leser zu reagieren. Auch beim Haller Tagblatt weiß man, dass nur ein Bruchteil der unzufriedenen Bürger auf die Straße geht – wie denkt wohl der Rest der Schwäbisch Haller Bürger?

Wir als Klartext werden weiter nachhaken. Gerne, wenn die Spaziergänger keine Antwort auf Ihre Fragen erhalten, aber ganz besonders bei den von uns gestellten Fragen an den Herrn Landrat Bauer.


Anmerkung der Redaktion: Inzwischen haben wir Antworten auf die im Text erwähnten Fragen erhalten. Wir werden uns mit der Art der Beantwortung in den nächsten Ausgaben beschäftigen. In Ausgabe 7 starten wir mit dem Artikel „Eiertanz – ein Landrat, ein paar Fragen, was er geantwortet hat, nicht geantwortet hat und was er uns damit sagt.“