Schullandheim Schapbachhof – steht jetzt der Verkauf an?

Schapbachhof
Bild: Freepik Premium Collage

Seit der Kündigung der Pächterin des Schapbachhof, Frau Löffler, am 30. März 2022 verläuft alles im dunklen Hintergrund!

Die einstimmige Kündigung der Pächterin im Ausschuss für Verwaltung und Finanzen hat nicht automatisch die Zustimmung zum Verkauf zur Folge! Ich als AfD-Kreisrat erwarte hier von Landrat Bauer und der Verwaltung ein neues Nutzungskonzept! Wie soll es weitergehen? Kommt ein neuer Pächter?

Doch da unterlag ich wohl einer Illusion. Im Ausschuss Umwelt und Technik im April 2022 kam das Thema Schapbachhof kurz zur Sprache, mit der Ansage vom Landrat, dass der LK Berchtesgadener Land Kauf-Interesse signalisierte. Mir war sofort klar, was hier im Hintergrund abgeklärt wird.
In den Nachsitzungen treffen sich die Kreisräte mit dem Landrat zum gemütlichen Essen und diskutieren. Für mich ist es gut vorstellbar, dass hier der Landrat bereits ausgelotet hat, wer und welche Fraktionen im Kreistag im Oktober 2022 für einen Verkauf des Schapbachhofes stimmen werden. Auf Grund dessen wird den Kreisräten nicht erst ein Nutzungskonzept vorgestellt, sondern uns der Verkauf des Objektes schmackhaft gemacht. Mit hohen Investitionskosten zum Erhalt, welche natürlich aktuell in keinem Verhältnis stehen zu den finanziellen Möglichkeiten des Landkreises.

Sicher gibt es einige Baustellen im Landkreis, wo der Verkaufserlös gut eingesetzt werden könnte. Doch die Aufstockung des Karl-Kurz-Areals und der Ausbau des Klinikums Crailsheim mit Hubschrauber-Landeplatz sind bereits ohne den spekulativen Erlöß des Schapbachhofes finanziell abgesichert. Wenn Landrat Bauer in einem Pressebericht vom 10. September das anders andeutet, bin ich erstaunt.

Ich frage mich, in wie weit hat der Landrat in den Schulen des Landkreises Werbung für den Schapbachhof gemacht? Es wäre ein leichtes gewesen, dadurch die Kapazitäten des Schapbachhofes voll auszunutzen. Wenn der Schapbachhof nach Aussage des Landrates schon länger ein Zuschussgeschäft ist, warum reagiert man erst jetzt?

Ausgetragen wird das auf dem Rücken der Bürger, dem Steuerzahler. Verlierer sind jene Bürger, denen eine günstige Ferienfreizeit versagt wird.

Ich bedauere das zutiefst! Für mich stellt sich hier auch eine weitere grundlegende Frage: Wie soll es mit dem Klinikum Crailsheim weitergehen? Aktuell hohes Defizit, was heute noch vom LK ausgeglichen wird, welches in den nächsten Jahren massiv erhöhen wird, durch dramatisch steigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie per Gesetz manifestiertes Personal, was nicht zur Verfügung steht, da Fachkräfte nachweislich abwandern! Die Erweiterung mit Hubschrauberlandeplatz und die steigende Wirtschaftlichkeit wird im Falle eines Verkaufes/Privatisierung natürlich auch für das Diakoneum Neuendettelsau interessant. Es würde gut in das vorhandene Portfolio passen. Die damit verbundene Reduzierung der örtlichen Leistungen, wie Wegfall der Notaufnahme im Klinikum Crailsheim, würde alle Bürger hier hart treffen. Es bleibt abzuwarten, ob unsere Politiker den selbst gemachten Herausforderungen überhaupt gewachsen sind.

Die aktuelle Zeit spricht eher dagegen!