Gastbeitrag von Jens Loewe
Kaum bekannt und kaum zu glauben. Seit fast 100 Jahren sind US-Machteliten fleißig bei der Arbeit, unsichtbar und unbemerkt, zur Umsetzung ihrer langfristigen globalen Ziele. Dazu gehört insbesondere der Plan, Deutschland und Russland zu schwächen und einen Keil zwischen beide zu treiben. Sie befürchten, dass ein wirtschaftliches Zusammengehen beider Staaten zu stark wäre und zu einer ernsthaften Bedrohung für die US-Weltmacht werden könnte.
Dazu hat die 1948 gegründete RAND-Corporation, ein führender US-Think-Tank, im Jahr 2019 eine Studie vorgestellt mit dem Titel „Overextending and Unbalancing Russia“. Darin werden auf 354 Seiten Strategien entwickelt und erklärt, wie Russland geschädigt werden kann. Und die Folterwerkzeuge, die zum Einsatz kommen sollen, sind erstaunlich offen aufgeführt: schärfste Wirtschaftssanktionen; möglichst umfangreiche Waffenlieferungen an die Ukraine; Proteste in Russland anzetteln und unterstützen; Verbreitung von fake-Informationen, um das Vertrauen in das russische Wahlsystem und in die Regierung zu schwächen; Russlands Image in der Welt durch negative Propaganda möglichst schädigen und diffamieren; Russlands Gaslieferungen nach Europa stören bzw. reduzieren, um so Abhängigkeit von Gas-Lieferungen aus den USA zu erreichen; die Ukraine nutzen als Vehikel zur größtmöglichen Schädigung Russlands; Truppenaufstockung in Europa; möglichst vermehrt NATO-Manöver an Russlands Grenzen; Stationierung von noch mehr Raketensystemen und Nuklearwaffen in Europa und Asien usw.
Beachtenswert ist, dass einem vieles irgendwie bekannt vorkommt und dass viele dieser Maßnahmen schon umgesetzt wurden. Fast so, als hätte die US-RAND-Corporation schon 2019 in weiser Voraussicht das passende Drehbuch geschrieben zu einem Konflikt, der erst Jahre später eskalierte und heute fast genauso stattfindet wie schon 2019 beschrieben.
• Der US-Analyst George Friedman, Professor, Politikwissenschaftler und bis 2015 Vorstand der 1996 gegründeten US-Intelligence Corporation STRATFOR, veröffentlichte 2011 eine geopolitische Studie mit dem Titel: „The Next Decade“ und führte darin aus, dass eine Konfrontation zwischen Russland, USA und NATO unausweichlich sei; USA und Polen müssten sich verbünden, eine Verständigung zwischen Russland und Deutschland müsse verhindert werden …
Bei einer Veranstaltung am 4. Februar 2015 in Chicago erläuterte Friedman, dass der eigentliche Erzfeind der USA Deutschland sei, weil sich Deutschland in der Not mit Russland verbünden könnte. Deutschlands Technologie und Russlands Bodenschätze könnten Amerikas Welthegemonie gefährden. Und weiter wörtlich: „Bei dem vorrangigen Interesse der Vereinigten Staaten, wofür wir seit einem Jahrhundert Krieg führen, Erster und Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg, geht es um die Beziehung zwischen Deutschland und Russland. Denn vereint sind sie die einzige Kraft, die uns bedrohen könnte, und wir sorgen dafür, dass das nicht passiert“.
Der bedeutende und viel zitierte US-Geostratege Zbigniew Brzeziński argumentierte ganz ähnlich. Er machte schon früh Karriere als Direktor der 1973 von David Rockefeller gegründeten Trilateralen Kommission, mit damals 400 mächtigen Persönlichkeiten. Auch war er der wohl am längsten amtierende Präsidentenberater, von Carter bis Obama; in seinem weltweit viel beachteten und 1999 auf deutsch erschienenen Buch „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“, beschreibt er seine Geostrategie zu Stärkung des US-Imperiums:
„… vor allen Dingen ist Europa Amerikas unverzichtbarer Brückenkopf auf dem eurasischen Kontinent…“; und für die Beherrschung Eurasiens sei die Ukraine der Schlüsselstaat.
• Am 25. Januar 2022 erschien ein neues Strategiepapier der US-RAND-Corporation. In dem Papier geht es um Pläne zur Zerstörung der deutschen Wirtschaft mit Hilfe der Grünen in Deutschland, namentlich Habeck und Baerbock, die für diese Pläne als besonders hilfreich in dem Dokument beschrieben werden:
…“ die Wirtschaft und die politische Dominanz der USA ist nur zu erhalten, wenn ausreichend Geldströme aus Europa in die USA gelenkt werden können und wenn die deutsche Wirtschaft zerstört wird, damit eine mögliche Annäherung Deutschlands und Russlands für die USA nicht zu einer Bedrohung werden kann…“
• Im April 2022 kam US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu Besuch nach Warschau und erklärte, dass es den USA bei dem Krieg nicht um die Ukraine gehe, sondern „.. um die nachhaltige Schwächung Russlands, weshalb der Krieg auch möglichst lange dauern sollte.“
Jens Loewe, gesamter Text mit Quellenangaben unter www.blautopf.net, suchen: ‚loewe‘