Seit einigen Wochen, genauer gesagt seit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine, scheinen einige Leute wieder geil auf Krieg zu sein. Auch wenn dies (noch) nicht öffentlich von Politikern gefordert wird. Einige Medien hingegen hetzen bereits die Bevölkerung auf sich an den Gedanken an einen Krieg gegen Russland zu gewöhnen. Dabei rüsten Politiker zumindest auch verbal gegen Russland auf und fordern ein stärkeres Engagement im Ukraine Krieg. Ein Blick über den großen Teich zeigt, dass in den USA die Kriegstrommel bei einigen Senatoren und Medienvertretern eifrig gerührt werden. Und natürlich kommt die Hetze in der Bevölkerung an – dafür ist sie ja da. Und weil die einfache, aufgehetzte Meute auch kein Blatt vor dem Mund tragen braucht wie Politiker und/oder Medien, mehren sich die Stimmen, die danach schreien Russland mit militärischen Mitteln Einhalt zu gebieten. Der ahnungslose Konsument von Mainstreammedien begeht dabei die zwei wesentlichen Fehler, die im Westen derzeit Programm zu sein scheinen: Er unterschätzt die Möglichkeiten des russischen Militärs und er überschätzt die Möglichkeiten des westlichen Militärs und glaubt deshalb, ein solcher Krieg wäre möglicherweise zu gewinnen. Natürlich geht der Westen dabei als strahlender Sieger hervor. Nun ist es für meine Überlegungen völlig egal, ob jemand mit Putin und den Russen sympathisiert oder mit der Ukraine und der Nato. Mir geht es darum, ob sich jemand schon mal Gedanken gemacht hat, was mit Deutschland passiert, wenn die Nato mit Russland in einen Krieg eintritt.
In Deutschland befinden sich einige der wesentlichen Einrichtungen der US Armee und der Nato. In Rammstein befindet sich z.B. die größte US Militärbasis außerhalb der USA. Diese ist sicher ein Primärziel für russische Raketen, ob mit oder ohne Nuklearsprengkopf. Rammstein hat eine Fläche von 1400 Hektar und damit die Größe einer Kleinstadt. Nach einem russischen Raketenangriff wird davon nicht mehr viel übrig sein. Der Landkreis SHA liegt davon etwa 200 km entfernt. Sollte der Angriff nuklear erfolgen, kann sich jeder vorstellen, wie schnell die radioaktive Wolke in die Hohenlohe getrieben wird. Doch wem das noch zu weit ist, der darf folgendes Bedenken: In Stuttgart befindet sich die Kommandozentrale der NATO für Europa. Auch das ist ein Primärziel bei einem Krieg NATO gegen Russland. Und plötzlich sind wir nicht mehr 200 km entfernt, sondern nur noch weniger als 100 km Luftlinie. Können Sie sich jetzt vorstellen, was passiert, wenn die NATO mit Russland in einen Krieg tritt? Das ist Ihnen immer noch zu weit? Gut – etwa 50 km vom Landkreis SHA liegt Ansbach. Wussten Sie, dass dort die größte Hubschrauberbasis der USA außerhalb Amerikas liegt? Sie können sich lebhaft vorstellen, dass auch dort – im Falle eines Krieges der NATO mit Russland eine oder mehrere Raketen ihr Ziel treffen und Verwüstungen auslösen. Und sollte der Angriff nuklear erfolgen, sind wir im Landkreis SHA nicht mehr weit genug entfernt, um uns entspannt zurücklehnen zu können. Eine 10 Megatonnen Atombombe wirft radioaktiven Fallout bis zu 300 km um das Zentrum der Explosion. Und 10 Megatonnen ist nicht mal eine große Nuklearbombe. Die wirklich großen haben bereits 50 Megatonnen.
Haben Sie jetzt einen zumindest kleinen Einblick darin, was uns in der Region erwartet, wenn es zu einem Krieg der NATO mit Russland kommt? Für diejenigen, die sich ein Szenario herbeisehnen, bei dem der gute Westen den bösen Putin bestraft – packen Sie schon mal sicherheitshalber die Koffer. Die französische Atlantikküste scheint als Zufluchtsort geeignet zu sein um dem Bombengewitter in Deutschland zu entgehen. Wir sind mittendrin, wenn es zum Krieg kommt. Deutschland wird dabei verwüstet und einen Gewinner wird es dabei nicht geben.
Wollen sie wirklich immer noch Krieg?