Desinteresse und Ahnungslosigkeit
In den letzten beiden Ausgaben haben wir bereits die Antworten des Landrats Bauer auf die Fragen, die wir an ihn gerichtet haben, thematisiert. Hier ist nun Teil 3 der Serie, mit weiteren Antworten und unserer Sicht darauf, was er uns damit sagt.
Unsere dritte Frage nahm Bezug auf die zweite Frage, nach der Anzahl der Rettungswageneinsätze im Landkreis. Hier unsere dritte Frage: Was ist die Ursache für diese Zahl?
Darauf gibt der Landrat, bzw. seine „Lassen wir ihn gut aussehen“-Stelle, überhaupt keine Antwort. Das Thema scheint ihn wirklich nicht zu interessieren und wenn er in etwas große Expertise hat, dann darin, sich und seine Behörde als nicht zuständig zu verkaufen. Wofür ist der Mann überhaupt da? Um Lockdowns zu verhängen?
Unsere vierte Frage: Wie groß ist die durchschnittliche Zeit zwischen dem Anruf bei der Rettungsleitstelle und dem Eintreffen des Rettungswagens im Landkreis? Seine Antwort: „Die Zuständigkeit liegt in der Selbstverwaltung des Bereichsausschusses des Rettungsbereichs Schwäbisch Hall“. Das sieht mittlerweile nach einem Muster aus. Wir fragen und der Landrat sagt erst mal „Ich bin nicht zuständig“ und duckt sich weg.
Seit etwa zwei Jahren meldet das Land Baden-Württemberg eine stark erhöhte Anzahl von Einsätzen von Rettungswagen. Auch in anderen Bundesländern gibt es eine ähnliche Tendenz. Was sagt ein Landrat über sich, wenn er antwortet, dass er sich nicht dafür zuständig fühlt, wenn in seinem Landkreis plötzlich die Zahlen von Rettungseinsätzen in die Höhe schnellen? Es interessiert ihn nicht mal und irgendwie scheint sich auch keiner in seiner Behörde dafür zuständig zu fühlen, überhaupt ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass es da ein Problem gibt, geschweige denn zumindest mal die entsprechenden Zahlen anzufordern.
Seien Sie sich sicher, dass der Landkreis im Bezug auf das Thema im Blindflug ist. Wenn der Vorstandsvorsitzende eines Unternehmens nicht einmal ein paar für den Unternehmenserfolg relevante Kennzahlen kennt und noch nicht einmal ein Bewusstsein dafür hat, welche Bedeutung diese haben könnten, dann hat er sich damit als inkompetent erwiesen und wird sinnvollerweise von seinem Posten entfernt. Nun ist die Position des Landrats kein privates Unternehmen, wo jemand einfach wegen mangelnder Arbeitsleistung und/oder Inkompetenz gekündigt werden kann. Das können nur die Wähler.
Denken Sie das nächste Mal daran.
Unsere fünfte Frage: Welche Maßnahmen plant der Landkreis, um diese Situation zu verbessern?
Antwort: „Keine Zuständigkeit des Landrats“ Merken Sie was? Das scheint sein Mantra zu sein. Können Sie sich vorstellen, wie er durch die Gänge des Landratsamtes vor sich hin schlurft und zu sich selbst immer wieder sagt: „Dafür bin ich nicht zuständig“. Machen Sie sich etwas klar: Wenn Sie eine einfache Frage stellen und diese nicht beantwortet wird, dann hat da jemand was zu verstecken und sei es nur sein Desinteresse oder seine Inkompetenz.
Sechste Frage: Welche Maßnahmen hat der Landkreis vorbereitet, für den Fall eines Blackouts, wie ihn sowohl etablierte Medien als auch Energiekonzerne und sogar die Regierung für möglich oder sogar wahrscheinlich halten? Antwort: „Derzeit wird durch ein Fachplanungsbüro ein “Sonderschutzplan Blackout” für den gesamten Landkreis erstellt und insbesondere Kommunikationspläne auch für kurzfristig auftretende Stromausfälle erarbeitet.”
Was sagt er uns damit?
- Wir haben derzeit noch keine Ahnung, was wir machen, wenn großflächig der Strom ausfällt.
- Ein Planungsbüro erstellt einen Plan (wie weit sind sie eigentlich damit?). Spektakulär. Wieder eine Aufgabe, bei der sich der Landrat wegduckt.
Nicht er macht einen Plan und noch viel weniger hat er einen fertigen Plan in der Schublade. Nein, er lässt ein Planungsbüro überlegen, wie sie einen Plan machen können. Vielleicht findet er noch jemand, der einen Plan machen kann, wie ein Plan gemacht wird. Der Landrat kann es vermutlich nicht. Vielleicht hilft ihm ja auch jemand dabei zu planen, wie ein Plan geplant wird.
Diese Antwort ist nicht nur ein Lehrbuchbeispiel, wie man „ich habe keine Ahnung und ich hoffe, dass demnächst jemand kommt und eine Idee hat“ in möglichst viele Worte verpackt, so dass sie gut klingen.
Das mit der Eitelkeit und Selbstgefälligkeit hatten wir ja bereits an anderer Stelle.
Freuen Sie sich auf den nächsten Teil der Reihe „Ein Landrat eiert um ein paar einfache Fragen herum“.