Der Spiegel-Bestseller Autor Daniele Ganser (u.a. „Imperium USA. Die skrupellose Weltmacht“) ist seit ein paar Monaten in aller Munde. Glaubt man den altgedienten Medien und Stimmen aus Politik und Mehrheitsgesellschaft, handelt es sich bei Herrn Ganser um das personifizierte Böse.
Ein Verbreiter von Verschwörungstheorien und antisemitischem Gedankengut sei hier am Werk. Ein Putin-Versteher und „Friedensschwurbler“. Und so findet eine Hetzjagd gegen Herrn Ganser statt, die ihresgleichen sucht. Politik, Medien und diverse „zivilgesellschaftliche“ Gruppen veranstalten ein Feuerwerk der Narrative.
Beschäftigt man sich mit den Beiträgen der Ganser-Kritiker, fällt auf, dass immer die gleichen Vorwürfe ausgerollt werden. Eine inhaltliche Auseinandersetzung findet man so gut wie nie. Werden Privatpersonen zu Daniele Ganser befragt, glänzen diese durch das vollständige Fehlen jeglichen Wissens um seine Person oder die von ihm vertretenen Thesen. Sie geben nur wieder, was die „Medien“ drucken und versprühen, aufgehetzt durch die Maschinerie, puren Hass.
Offen geben die meisten zu, sich noch nie einen Vortrag von Herrn Ganser angesehen oder selbst nicht überprüft zu haben, ob die Vorwürfe zutreffen.
Manche Kritiker halten sich für besonders clever und zitieren Wikipedia oder gar die so genannten Faktenchecker. Zu Wikipedia haben wir in unserer vierten Ausgabe einen Artikel gebracht, in dem, nicht wissend wie sich die Causa Ganser seitdem weiterentwickeln würde, ebenfalls von ihm berichtet wird. Um es in einem Satz zusammenzufassen: Trauen Sie bei gesellschaftskritischen Themen nie Wikipedia – hier ist eine Schar von Zensoren und Umschreibern unterwegs, die ein scharfes Schwert gegen Menschen schwingt, die den Meinungskorridor verlassen.
Noch schlimmer wird es bei den Faktencheckern, einem Netzwerk von „Wahrheitsverbreitern“ bzw. Meinungsmachern mit unglaublicher Macht. Äußert sich ein Faktenchecker zu einem Thema, fahren Sie gut, erst mal vom Gegenteil auszugehen und dann selbst zu recherchieren. Sollten Sie meine Ausführungen zu Wikipedia und den Faktencheckern anzweifeln, hier unsere immer wiederholte Bitte: Machen Sie sich selbst ein Bild und glauben Sie nicht, was irgendwo steht. Dazu zwei Tipps: Zu Wikipedia schauen Sie den Film „Die dunkle Seite der Wikipedia“. Um beim Thema Faktencheck einzusteigen, lohnt es sich, bei den Nachdenkseiten.de den Suchbegriff „Faktencheck“ einzugeben.
Zurück zu Daniele Ganser, bei dem regelmäßig versucht wird, seine Veranstaltungen zu verbieten. Wie die Stadt Dortmund, die sogar zwei Mal (auf Kosten des Steuerzahlers) vor Gericht zog, um das freie Wort zu verbieten. Die Gerichte urteilten zugunsten der Meinungsfreiheit. Auch andere Städte zogen und ziehen ein Verbot der immer ausverkauften Vorträge in Betracht. Nach der Schlappe der Stadt Dortmund werden die Veranstaltungen nun jedoch meist ermöglicht. Positiv sticht Leinfelden-Echterdingen hervor, wo Oberbürgermeister Roland Klenk (CDU) dem steigenden Druck aus Gutmenschenbürgerschaft und Presse standhielt. In mehreren Interviews betonte er, nicht Gansers Meinung zu sein, erteilte aber, mit Hinweis auf die Meinungsfreiheit, der versuchten „Cancel Culture“ eine Abfuhr.
Widmen wir uns noch dem Argument, das verwendet wird, um die größte Empörungskarte zu ziehen: Daniele Ganser verbreite antisemitische Thesen. Das ist, plump gesagt, schlichtweg Blödsinn. Diese Unterstellung geht auf eine einzige Aussage in dem Film „Pandamned“ zurück. Dort wird er gefragt, ob es in der Geschichte der Menschheit schon einmal eine solche Spaltung wie während der Corona-Jahre gegeben habe. Er zählt anschließend mehrere Situationen auf, z.B.den Völkermord in Kambodscha, die Spaltung Europas in Bezug auf Protestanten und Katholiken und eben auch die Situation der Juden während dem dritten Reich.an. Diese seien lokale Spaltungen gewesen, die Spaltung von Ungeimpften und Geimpften hingegen sei weltweit erfolgt. Ob diese Äußerung nun eher unglücklicher Natur ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Ich persönlich erkenne darin keinen Antisemitismus, und nur, weil die immer gleichen Mahner gegen Andersdenkende das behaupten, fange ich nicht damit an.
Ich tat, was jeder, der über Daniele Ganser sprechen möchte, tun sollte: Ich habe mir seinen Vortrag in Nürnberg am 10. Mai angesehen. In der Halle 2000 Menschen – vor der Halle auf der Gegendemonstration 30. In der Halle ein Mann, der den Vorwurf des Antisemitismus von sich weist, Vladimir Putin eine rote Karte erteilt und betont, dass wir alle eine Menschheitsfamilie seien. Daniele Ganser weist in jedem Vortrag darauf hin, dass man das von ihm Gesagte nicht einfach glauben solle, sondern selbst auf die Suche gehen müsse, sich frei und unabhängig informieren solle. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass so niederträchtig gegen ihn vorgegangen wird?
Übrigens: Ist Ihnen schon aufgefallen, dass die öffentliche Meinung mit dem Begriff „Menschheitsfamilie“ gerade dasselbe versucht, wie mit dem Begriff „Querdenker“? Wenn Ihnen der Begriff gefällt, verteidigen Sie ihn – ebenso, wie wir alle die Meinungsfreiheit verteidigen müssen.