Als Kreisrat und Aufsichtsrat im Crailsheimer Krankenhaus ist mir eine lückenlose, medizinische Versorgung der Bürger in Crailsheim und Umgebung eine Herzensangelegenheit, da wir alle selbst jederzeit in eine medizinische Notlage geraten können.
„Alarmstufe ROT: Krankenhäuser in Gefahr“, ein Hilferuf der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft. Die Personalnot in den Krankenhäusern wird immer größer! Das, vom Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus, berechnete Finanzierungsdefizit bei den Investitionen beträgt jedes Jahr mindestens 3,5 Milliarden Euro. Allein über die letzten zehn Jahre summieren sich die Lücken auf über 30 Milliarden Euro. Die dramatischen Preissteigerungen zwingen die Krankenhäuser zu massiven Einsparungen, denn die staatlich festgelegten Entgelte für die Behandlung von Patienten steigen in diesem Jahr nur um 2,25%, und das bei einer Inflationsrate von 10%. Es schreiben bereits 60% aller Krankenhäuser rote Zahlen, im nächsten Jahr werden es, nach Prognosen von wissenschaftlichen Experten, 80% sein. Nach jüngsten Studien verbringen Ärzte täglich 3 Stunden mit Bürokratie (Quelle: Umfrage Marburger Bund).
Die seit Jahrzehnten bewährte Praxis der ärztlichen Rufbereitschaft ist faktisch abgeschafft und in Anwesenheitszeiten umgewandelt. Lauterbach hält an der Corona-Impfpflicht für die Mitarbeiter der Krankenhäuser fest, obwohl die derzeitige Impfung bei der aktuellen Omikron-Variante, nach eigener Aussage des Ministers, keinen dauerhaften Schutz gegen Ansteckung und Übertragung der Infektion gewährleistet. Die Politik ist es, welche die Krankenhäuser im Regen stehen lässt und glaubt, mit weiteren Privatisierungen das Problem lösen zu können.
Privatisierung heißt Abschied nehmen von einer flächendeckenden, medizinischen Grundversorgung, wie beispielsweise Notaufnahmen, das muss jedem klar sein. Ein Industriestandort wie Crailsheim ohne Notaufnahme ist ein Unding!
Die Krankenhäuser sind seit Jahrzehnten unterfinanziert. Das Defizit des Klinikums Crailsheim steigt von 4,9 Millionen € in 2020 auf 7,6Millionen € in 2022, und es wird die nachfolgenden Jahre weiter steigen, bedingt vor allem durch die gegenwärtige, hohe Inflation, die Material, Energie und Personalkosten verteuert. Die Politik ist nicht bereit, durchgreifende Reformen und Entlastungen im Gesundheitswesen, die längst überfällig sind, anzugehen und umzusetzen.
Das Geld hierfür wäre vorhanden, wenn nicht Milliarden € in die Ukraine gehen würden, um den dortigen Staatshaushalt und die Anschaffung von US-Waffen für den Krieg gegen Russland zu finanzieren. Nicht zu vergessen sind andere unsinnige Projekte wie z.B. die Coro-na-Maßnahmen. So wird unser Gesundheits-wesen kaputtgespart zu Lasten der eigenen Bevölkerung.
Geschlossene Arztpraxen sind die Folge von Kürzungen von Aufwendungen.