Jedes Jahr wird Ostern mit bunten Eiern und dem Osterhasen gefeiert. Aber woher kommt das Wort „Ostern“ und warum feiern wir Ostern?
Woher der Name Ostern stammt, ist umstritten. Eine Ableitung kommt von den althoch-deutschen Wörtern Ostara / Eostre, der Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Eine zweite Ableitung steht im Zusammenhang mit der Himmelsrichtung Osten. Im Osten geht die Sonne auf. Das Christentum versteht die auf-gehende Sonne als Symbol für den auferstandenen Jesus. Die Christen feiern jedes Jahr an Ostern die Auferstehung Jesu Christi, dem Sohn Gottes, der drei Tage nach seiner Kreuzigung durch die Römer wiederauferstanden ist. Ostern wird nicht, wie zum Beispiel Weihnachten, an einem fixen Datum gefeiert, sondern am Sonntag nach dem 1. Frühlingsvollmond, also vom 22.03. – 25.04.
Das Fest selbst ist viel älter als das christliche Osterfest. Schon die alteuropäischen Waldvölker und die indoeuropäischen Völker feierten den Frühlingsbeginn. Wissenschaftler diskutieren kontrovers über Erwähnungen der Göttin Ostara. Jacob Grimm (Deutsche Mythologie /1835), der englische Kirchenhistoriker Beda Venerabilis (673-735), oder das Wernigeröder Intelligenzblatt (1797) erwähnen eine Göttin Ostara, der zu Ehren beispielsweise Höhenfeuer entzündet wurden. Bei den ursprünglichen keltischen Festen geht es vor allem um Naturverbundenheit. Die Kelten feierten zur Frühjahrs-Tag u. -Nachtgleiche, also am 21.03., das Ostara-Fest. An diesem Tag halten sich Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit, exakt die Waage.
Ostara steht sinnbildlich für das Wiedererwachen der Natur und den Beginn neuen Lebens. Die Göttin der Fruchtbarkeit bringt Licht und Wärme in die Welt. Ostara öffnet mit ihren Schlüsseln, den Schlüsselblumen, dem Frühling das Tor. Sie ist ein Symbol für die Kraft und die Fruchtbarkeit der erwachenden Natur. Ostara ist eine Erdgöttin, die mit den Sonnenstrahlen aus dem Osten zu uns kommt. Sie bringt uns Kraft mit, um unsere Fähigkeiten zu erkennen und unsere Ideen und Pläne zu verwirklichen. Mit ihren Frühlingsboten wie der Schlüsselblume, dem Huflattich oder dem Gänseblümchen, trägt sie Frühlingsgefühle und Lebensfreude direkt in unser Herz. Die Energie an Ostara soll genutzt werden, um das neu erwachende Leben zu feiern.
Der Hase gilt als ihr Lieblingstier und treuer Begleiter. Durch seinen großen Fortpflanzungstrieb steht er, ebenso wie die Göttin, für Fruchtbarkeit und Vermehrung. Auch die Eier, die vom Osterhasen gebracht werden, symbolisieren Wachstum und neues Leben. Das Christentum hat viele Traditionen des alten Ostara-Festes für das christliche Osterfest übernommen. Es wird zum Beispiel ein Strauß aus Palmkätzchen mit Ostereiern geschmückt, Osterfeuer werden entzündet und in manchen Gegenden kennt man auch noch die Feldweihe. Bei der Feldweihe werden die Ecken der Felder mit Blumen und Kräutern bestreut und die Bauern beten für eine gute Ernte.
Ob man nun das keltische Jahreskreisfest Ostara oder das christliche Osterfest feiert, ist immer eine persönliche Entscheidung. Es ist Zeit, die wiederbelebte Natur zu würdigen. Der dunkle Winter ist vorbei, die Tage werden länger und wärmer, der Frühling ist da. Wie können wir das Fest feiern und die Energie für uns nutzen? Stell Dir folgende Fragen:
- Was ist in mir im Gleichgewicht / Ungleichgewicht?
- Wovon habe ich zu wenig (Liebe, Gesund-heit, Energie, etc.) / wovon habe ich zu viel?
- Woran halte ich fest und verursache da-durch ein Ungleichgewicht?
- Wonach sehne ich mich?
- Was gibt mir Lebensfreude?
- Was will ich in meinem Leben haben und wachsen sehen?
Du kannst das Osterfest auch im Kreise Deiner Lieben feiern. Trefft Euch zu Speis und Trank. Seid beisammen, feiert gemeinsam. Ladet liebe Menschen ein, kocht und erfreut Euch an der Fülle des Lebens. Wie auch immer Ihr feiert, wie auch immer Euer persönliches Ostern aussieht, ich wünsche Euch ein frohes Fest.