Wenn Sie sich wundern, schon wieder einen Artikel über „Corona“ zu lesen, nehmen Sie sich bitte die Zeit für folgendes kleines Gedankenexperiment, das ich mit der Aufzählung von Stichworten beginnen möchte:
Lockdowns, Ausgangssperren, Zutrittsbeschränkungen, geschlossene Schulen und Kindergärten, gesperrte Parks, keine und eingeschränkte Familienfeiern, Ausgrenzung, Diffamierung, verbale Gewalt gegen Minderheiten, Stigmatisierung, einsam sterbende Menschen.
Bitte stellen Sie sich nun zwei Fragen: Wann in Ihrem Leben haben Sie all diese Dinge das letzte Mal, über einen so langen Zeitraum und auf einmal auftretend erlebt?
Und unter diesen Gesichtspunkten: Wundern Sie sich nicht, dass es nun offenbar einfach vorbei sein soll?
Während Politik und Medien sich, wie ich fürchte, erfolgreich vor einer echten Aufarbeitung drücken, gibt es in Deutschland Menschen, die entweder im Gefängnis sitzen, sich aktuell vor Gericht verantworten müssen oder noch auf ihre Verhandlungen warten. Und das, weil sie sich gegen den schlagartigen Abbau essentieller Grundrechte gewehrt haben. Mediziner, die ihren Patienten Maskenatteste ausgestellt haben, werden noch immer zu hohen Strafen verurteilt. Das geschieht, obwohl der Nutzen von Masken mindestens fragwürdig ist (vgl. Cochrane-Studie, selbst gelesen und nicht durch Faktenchecker „aufgearbeitet“).
Ärztinnen und Ärzte richten ihr Handeln am Wohl der Patienten aus, dürfen nicht den Interessen Dritter dienen und üben ihren Beruf nach ihrem Gewissen, den Geboten der ärztlichen Ethik und der Menschlichkeit aus (Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte). Trotzdem beharren deutsche Gerichte weiter auf einer Fortsetzung der politisch angeordneten „Hexenjagd“.
Was ist mit all den Menschen, die starke psychische, bis heute anhaltende Belastungen erfahren haben? Laut einem Bericht einer interministeriellen Arbeitsgruppe aus dem Februar 2023, leiden noch 73% aller Kinder unter den Folgen der nicht verhältnismäßigen Maßnahmen. Der Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer hat über gestiegenen Bedarf an Psychotherapien (40% bei Erwachsenen, 60% bei Kindern und Jugendlichen) berichtet seit Beginn der „Corona-Pandemie“. Derweil gibt es in Deutschland bei weitem nicht genügend Therapieplätze, und keine Besserung ist in Sicht. Liegt es am Geld? Wohl kaum, wenn man sieht, dass mal eben 100 Mrd. Euro für die Bundeswehr locker gemacht werden können.
Schwere Impfschäden – über die Zahlen wird natürlich gestritten. Aber selbst Lauterbach macht heute keinen Hehl mehr daraus, dass es diese gibt. Und bei allen „offiziellen“ Zahlen ist immer zu berücksichtigen, dass es eine sehr große Dunkelziffer gibt. Und seien Sie mal ehrlich: Wie sieht es in Ihrem Umfeld seit Beginn der Impfkampagne gesundheitlich aus?
Den betroffenen Menschen muss geholfen werden – doch sie müssen vor die Gerichte ziehen, die heute Mediziner strafrechtlich für Maskenatteste verfolgen. Massive wirtschaftliche Schäden sind entstanden und viele Kleinunternehmer und Mittelständler kämpfen bis heute um ihr Überleben.
Aber mit am schwersten wiegt für mich die böse Fratze, welche die Gesellschaft während der Plandemie gezeigt hat: Denunziantentum, Ausgrenzung, verbale Gewalt und blinder Gehorsam waren an der Tagesordnung. Erinnern Sie sich daran, dass „Menschen“ ihre Nachbarn angezeigt haben, weil diese Kindergeburtstag gefeiert haben? Erinnern Sie sich daran, dass in Deutschland, 2022, der Spruch „Ungeimpfte müssen draußen bleiben“ in deutschen Schaufenstern hing? Über dieses gesamtgesellschaftliche Defizit an humanen Grundregeln wird überhaupt nicht gesprochen, und das ist eine Gefahr: Es wäre ein Leichtes, heute denselben Wahnsinn erneut loszutreten, ein Großteil der Bevölkerung wäre wieder „mit wehenden Fahnen“ dabei.
Die politisch Verantwortlichen werden mit ziemlicher Sicherheit davonkommen. Sie werden nicht selbst über sich richten. Und da die deutsche Justiz nicht unabhängig ist (EuGH Urteil, 2020), wird es auch keine juristische Verfolgung dieser Akteure in Deutschland geben.
Sollen sie doch – aber es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass sich die Gesellschaft wandelt und es bei der nächsten „Sau, die durchs Dorf getrieben wird“, anders läuft. Deshalb ist das Thema nicht vorbei, und wir werden weiter unseren Teil dazu beitragen, für eine Aufarbeitung zu sorgen.
Abschließend zitiere ich den Professor für Öffentliches Recht und Verfassungstheorie an der Universität Münster, Oliver Lespius, der dazu sagt: „Es ist also nicht nur ein Problem der Politik, es ist auch ein Problem der Bürgerschaft in diesem Land, dass sie vielleicht ihre eigenen Freiheiten nicht hinreichend wertschätzt.“
(Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/drei-jahre-corona-eine-ganz-eigene-art-long-covid-soziale-und-wirtschaftliche-corona-folgen-wiegen-schwer-id65214616.html).